冷戦時代の核実験や民間防衛をめぐるカルチャー

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Zivilschutzfibel (民間防衛入門) (1964)


1961年に旧西独政府が作成した民間防衛ブックレット「Jeder Hat Eine Chance (誰にもチャンスはある)に対する国民の反応は惨憺たるものだった。

この経験から、旧西独政府は1964年に新たな民間防衛ブックレット「Zivilschutzfibel(民間防衛入門)」を制作し、全戸配布した

Zivilschutzfibel(1964)
民間防衛入門
Der BLSV orientierte sich an den Methoden des anglo-amerikanischen Zivilschut-zes, die für ihre Kampagnen vor allem auf die Wirkung des Mediums Film setzten. Der Aufwand sowie die Kosten für die Produktion von Lehr- und Informationsfilmen waren hoch und führten zu regelmäßigen Auseinandersetzungen zwischen BLSV und der Bundesregierung. Beispielhaft für die Probleme des BLSV war die Ausstrah-lung des Lehrfilms »Auch in einer kleinen Stadt« von 1961. Dieser beschäftigte sich mit den Überlebenschancen während eines Krieges. Nachdem der Film probeweise ausgestrahlt worden war,[112] verweigerte die Bundesregierung dem BLSV 1962 die mas-senhafte Ausstrahlung — die Produktionskosten von 169.000 DM waren somit hinfäl-lig geworden. Die Bundesregierung monierte insbesondere die offenkundige Ver-harmlosung der Gefahren eines Atomkrieges und befürchtete somit negative Reaktionen der Öffentlichkeit.[113] Hintergrund war die im Jahr zuvor aufgeflammte heftige Kritik an der Broschüre »Jeder hat eine Chance«, die wie keine andere Veröf-fentlichung des bundesdeutschen Zivilschutzes als Symbol für die Verharmlosung des Krieges und die Unzulänglichkeit des Luftschutzes im atomaren Zeitalter stehen sollte.[114]

BLSV(Bundesluftschutzverbandes 連邦防空協会)は、主としてキャンペーンに映像媒体に依拠した英米の民間防衛の手法をみならっていた。教育映画や情報映画の制作にかかる労力と費用は高く、BLSVと連邦政府の間で定期的な紛争が生じていた。BLSV問題の例は、1961年からの教育映画「Auch in einer kleinen Stadt (小さな町でも)」の放送だった。これは戦時の生存可能性を取り上げたものだった。映画が試験的に放送された後、連邦政府はBLSVに対して、1962年の本放映を却下した。これにより制作コストは169,000マルク削減された。したがって、DM 169,000の生産コストは下がりました。連邦政府は、特に核戦争の危険性を、明らかに無害に表現していることについて不満を述べていた。連邦政府は一般市民からの否定的な反応を恐れていた。背景には、前年に炎上したブックレット「Jeder hat eine chance (誰にもがチャンスがある)」に対する、「核時代の戦争の過小評価や不適切な防空」の出版を容認しない暴力的な批判があった。

Seit Ende der 1950er Jahre wirkten die Beamten des BMI in Zusammenarbeit mit dem BLSV an Luftschutzbroschüren, die die Bevölkerung über wesentliche Aspekte des Luftschutzes informieren sollten. Ergebnis dieses über Jahre andauernden Prozesses war das 1961 an alle deutschen Haushalte verteilte Heftchen »Jeder hat eine Chance«. Es befasste sich mit den Schutzmöglichkeiten bei einem Angriff mit ABC-Waffen, wobei die Atombombe hierbei klar im Mittelpunkt stand. Zentraler Referenzpunkt waren die in Hiroshima und Nagasaki durch die Opfer des Luftangrif-fes gemachten Erfahrungen. Auf 17 Seiten enthält das Heft äußerst knappe Informa-tionen über die Wirkungen von Atomwaffen, den Bau und die Ausstattung eines Schutzraumes sowie das richtige Verhalten im Angriffsfall. Insbesondere die Abbil-dung eines Menschen, der sich mit einer Aktentasche vor den Wirkungen der Atome-xplosion zu schützen sucht, avancierte zum Symbol für eine scheinbar verharmlosen-de Rezeption der atomaren Gefahr. Aufgrund des — vorsichtig ausgedrückt — mäßigen Erfolgs der »Jeder hat eine Chance«-Broschüre, die aus psychologischer Perspektive unglücklich formuliert und aufgrund von »Berlin«- und »Kuba-Krise« zeitlich unpas-send erschien, gab das BMI 1964 die »Zivilschutzfibel« heraus.

1950年代の終わり以降、BMI(Bundesministerium des Innern 内務省)の官僚は、BLSVと協力して、空襲防護の重要な側面について国民に周知する防空ブックレットに取り組んでいた。長年続いたこのプロセスの結果が、1961年にドイツのすべての家庭に配布されたブックレット「Jeder hat eine Chance (誰にもチャンスがある)」だった。ABC兵器による攻撃が発生した場合の防護手段を取り扱っており、明白に原子爆弾が焦点となっていた。中心的な参照事例は、広島と長崎での空襲被災者の経験だった。17ページのブックレットには、核兵器の影響、シェルターの建設と備品、および攻撃が発生した場合の正しい行動に関する極めて乏しい情報が掲載されていた。特に、ブリーフケースを使って原爆の影響から身を守ろうとしている人のイラストは、原爆の危険を一見取るに足らないように受け止めていることの象徴になった。1964年にBMI(内務省)は「Zivilschutzfibel(民間防衛入門)」を発行した。これは、ブックレット「Jeder hat eine Chance」のささやかな成功と、「ベルリン」及び「キューバミサイル危機」による心理的な観点から不幸な形で作成された。

Das mit 47 Seiten weitaus ausführlichere Handbuch verursachte deutlich weniger öffentlichen Unmut als sein Vorgänger. Die Ursache hierfür muss sowohl in der weit-aus gefälligeren Aufmachung der »Zivilschutzfibel« gesucht werden, als auch in der abnehmenden Kriegsangst. Die weltpolitische Entspannung infolge der nach 1962 einsetzenden internationalen Konferenzen — zum Beispiel dem Atomteststoppab-kommen von 1963 — ließen den Krieg in den Hintergrund rücken. Der Blick richtete sich nach innen. Die öffentliche Aufmerksamkeit in der Bundesrepublik war durch die 1963 einsetzenden »Frankfurter Auschwitz-Prozesse« und die politisch-gesell-schaftliche Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit gebunden.[115] Zudem war die »Fibel« Ausdruck eines gleich dreifachen Strategiewechsels in der Öffentlich-keitsarbeit.[116] Erstens bedienten sich die verantwortlichen Beamten des Bundesam-tes für Bevölkerungsschutz beziehungsweise des Bundesluftschutzverbandes der Erkenntnisse moderner, psychologischer Marktforschung, indem die »Zivilschutzfi-bel« innerhalb interner Studien auf ihre Wirkung hin untersucht wurde. Zweitens gingen die Luftschützer dazu über, den Bevölkerungsschutz nicht mehr allein auf die Vorbereitung für die schlimmstmögliche Katastrophe hin auszurichten, sondern dessen friedenszeitlichen Nutzen stärker hervorzuheben; der Bevölkerungsschutz diene somit zur Bewältigung all der großen und kleinen Gefahren des alltäglichen Lebens; [117] die Instrumentalisierung der »Hamburger Sturmflut« für die Zwecke des »Verteidigungsfalles« war der Ausgangspunkt dieser neuen Argumentationsstrate-gie. Drittens suchten die Luftschützer die eigenen Ausführungen durch wissenschaft-liche Expertise zu untermauern. Zahlreiche Publikationen und Lehrfilme entstamm-ten dem Wirken ehrenamtlich tätiger Helfer des BLSV oder wissenschaftlicher Laien. In den 196oer Jahren setzte demgegenüber eine wissenschaftlich-technische Profes-sionalisierung des Luftschutzes ein, der sich zunehmend auch der Expertise angese-hener Wissenschaftler bediente.

はるかに広範囲にわたる47ページのマニュアルは、以前のものよりも国民の不満を大幅に少なくした。この理由は、「民間防衛入門」のはるかに楽しいプレゼンテーションと、戦争に対する恐怖の減少の両方にある。1962年以降に開始された国際会議の結果としてのグローバル政治の緩和、たとえば1963年の核実験禁止条約は、戦争の可能性を遠のかせた。関心は内向きになった。連邦共和国での国民の関心は、1963年に始まった「フランクフルトアウシュヴィッツ裁判」とナチスの過去に関する政治的および社会的議論にとらわれた。さらに、「民間防衛入門」は広報における3つの戦略変更された表現があった。第1に、連邦民間防衛局と連邦防空協会は、「民間防衛入門」の効果を調べる、現代的心理マーケットリサーチを利用した内部研究からの知見を利用した。第2に、連邦防空協会は、最悪の大災厄のみを対象とした市民保護を諦め、日々の生活の大小のすべての危険に対処する市民保護という、平時の効果を強調した。「防衛事例化」を目的とした「ハンブルク高潮」の手段化は、この新しい議論戦略の出発点だった。第3に、連邦防空協会は、科学の専門家を使って、自分の主張を実証しようとした。数多くの出版物や教育映画が、BLSVのボランティアヘルパーや学識経験者の仕事から誕生した。対照的に、196年代には、防空の科学的および技術的な専門化が始まり、著名な科学者の専門知識もますます活用されるようになった。

112 Vgl. »Megatonnen-Bomben kann man überleben. Bundesluftschutzverband wirbt um mehr Interesse«, in: Kölner Stadt-Anzeiger vom o3. Oktober 1961.
113 Vgl. Schreiben des BMI an den BLSV (VII 4-74637174/61) vom 16.01.1962, in: BArchK B1o6/85818.
114 Vgl. »Jeder hat eine Chance« (1961), hg. vom Bundesministerium des Innern, Bonn.
115 Vgl. Conze, Suche, S. 254-256. Zu den seit den 196oer Jahren intensiver einsetzenden justiziellen Verfol-gung von NS-Verbrechen und den Auswirkungen auf die bundesrepublikanische Gesellschaft vgl. Miquel, Justiz.
116 Vgl. Fuchs, Notfall, S. 72.
117 Vgl. Vorwort der »Zivilschutzfibel«, das im Gegensatz zu »Jeder hat eine Chance«, den Krieg nicht an erster Stelle dafür anführt, warum der Zivilschutz wichtig sei: »Täglich lesen oder hören wir von Unglücks-fällen. Sie bedrohen uns im Haus und auf der Straße. Nicht im Urlaub sind wir vor ihnen sicher. Und immer wieder werden die Menschen von Naturkatastrophen bedroht«, in: »Zivilschutzfibel. Informati-onen, Hinweise, Ratschläge« (1964), hg. v. BzB, Bad Godesberg, 5.1.

[ Martin Diebel: "Atomkrieg und andere Katastrophen: Zivil- und Katastrophenschutz in der Bundesrepublik und Großbritannien nach 1945" (2017), pp.58-60 ]






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